LYRIK
H.E. LAUERER
Vorzeichen
muss man verstehen wollen
Die Nähe verliert sich am Horizont im Nichts aus pastellenen Farben
das Rollen der Wellen, mystisch, bedrohlich, fliegt phosphoreszierend über die Meere hinweg
der Albatros kündet den nahenden Sturm
Beruhigenden heuchelt der Wind den scheinbaren Schlaf, wiegt uns in Illusionen
wir wissen um die Gefahr, die da kommt, wir kennen die Zeichen und wollen nicht weichen
der Albatros fischt schwimmend im Wasser
Die Wolken türmen sich drohend auf und ein tanzender Rüssel saugt Leben und Totes
schnell und gefräßig in die Wolke hinauf, wirbelt und würgt und speit es dann wieder aus
und der Albatros schwebt in den Lüften
Die Nähe wich, und die Wärme mit ihr, und der Augenblick trägt einen Schleier aus Leid
das Leben ist kalt im Starrsinn erstarrt, und der Albatros bricht sich beim Landen den Hals
ein Zeichen, endlich zu begreifen?
HEL
30.04.2020
Aus dem Corona-Zyklus