LYRIK
H.E. LAUERER
Die Seele trägt ein Kleid aus Nebel
Buntes Laub schmeichelt den Augen
Im trüben, feuchten Licht des Herbstes
Die Landschaft fährt an mir vorüber
Kinogleich, facettenreich
Im Nebel, der Konturen frisst
In mir stille Traurigkeit
Groß die Sehnsucht nach dem Leben
Das schattengleich dem Schattenreich
Entgegen strebt, entgegen eilt –
Schneller noch als sonst?
Melancholie erdrückt die Freude
Wie kühler Stein die junge Saat
Die ahnt wie reich das Leben reift
Steht es erblüht in voller Pracht
Wenn lang der Tag und kurz die Nacht
In des Sommers Lebenskraft
Die Liebe scheint nicht mehr unendlich
das Schöne macht das Herz mir schwer
Vergehen muss, was unvergänglich
Der Herbst ist da, der Winter nah
Was kommt, was bleibt
Dann in der ew´gen Jahreszeit?
HEL
14.10.2015