LYRIK
H.E. LAUERER
Sternla seeng
Hoffnungsgedicht für die Stammtischrundei in fränkischer Mund-Art
A iich hob manchmal Sternla g`seng
war net am Wech nach Bethlehem
vier miech war mehr die gräisde Sorch
wäi kumm ich heil nach Riggerschdorf
Ann Königgswech hob iich kann kennd
und hobb i mi ans Glender glehnd
aff der kaldn Pengertzbrigg
dou hob i gwussd, nix fiehrd zurigg
iich moun nach vorn und dann nach lings
und treff underwegs ann Dings
dann strahli einfach und soch nix
und bleib net wäi a Sternla stäi
iich gebma allergräisde Mai
instabill nach vorn zu gäi
und dange dann dem lieben Godd
wenn er miecg goud nach Haus brachd hot
A Könich wolld iiich kanna sei
und a net iberall dabei
iich kann mein Schdall und meine Freind -
der Freidach öfters uns vereint _
und nouch drei Bier, da glauben wir
wir sinn die Kings, wir 12, 8, 4
wir schaun zurigg und schaun nach vorn
die Welt iss meistens widda worn
dess iss vier miecha zardess Licht
von Hoffnung und Verstäistmiechnicht
und a wenn mancha ganga iss
wenn andre wachsn und wir schrumbfn
vier uns douts ärscht ann groußn Dumbfn
wenn wir nimma ann uns glahm
und freidags dann die Fein dahamm
anschtadd im Schdall vom DSVau
nach Ochs und Eseln umzuschaun
und sich mit ihnen zu erbaun
an all dem Stroh und all dem Mist
der im Stall zu finden ist
doch fürchte ich net , a jede Wett,
so wärd ess gans gewiss net kumma
wir folgen unserm Freidagsstern
Maria* ist dann nah schdadd fern
wenn Coronas Schdern gesunken iss
HEL
05.01.2021
Aus dem Corona-Zyklus
* so heißt die Wirtin