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Die Lyrik

Die Lyrik kann mich nicht ernähren
die Lyrik macht mich nicht berühmt
sie lässt mich leiden, lieben, zehren
doch manchmal fliegt sie mich in Sphären
die ohne sie nie und nicht erreichbar wären

ein Hochgefühl, ein jähes Glück
zu schnell fall` ich in mich zurück
selbstverzweifelt, weltentrückt
angezählt und umgeknickt
bis sie mich erneut beflügelt

die Worte wieder ungezügelt
scheu und scheinbar mühelos
ehe sie noch ausgeklügelt
purzeln in des Dichters Schoß
die Lyrik scheint mein Schicksalslos


Die Lyrik kann mich nicht ernähren
sie wäre mir ein Hungerlohn
doch kann ich mich ihr nicht erwehren
sie ist mir Freiheit, Frust und Fron
und göttliches Geschenk zugleich

die Lyrik macht mich arm und reich
sie füllt mich auf, sie macht mich leer
als ob es selbstverständlich wär
ambivalent zu leben
zu scheitern und zu schweben



Hans Erwin Lauerer
22.03.2023
 

 

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