LYRIK
H.E. LAUERER
Horizonte
Vom Horizont glitzert mir die südliche Skyline
von Porec entgegen
ich liege im Pinienhain der Zelena Laguna
türkisfarben säuselt die Adria die Felsen herauf
zärtlich, und doch von gezügelter Wildheit und Leidenschaft
ein warmer Südwest wiegt Büsche und Bäume
und die fächeln lauen Schatten mir zu
Eine sanfte Berührung,
flaumgleich und flüchtig
scheinbar vom Zufall dahin gehaucht
verschafft mir Gewissheit, dass
der vertrauteste aller Menschen
meinen Tagtraum behütet
und neben mir ruht
Ich lebe wie lange nicht mehr
mediterran, mediativ und doch
so unbeschwert leicht –
ich liebe erneut
auch mich selbst einmal wieder
über den Horizont des Alltags hinaus
Meine Gedanken überwinden wo
meinen Blicken Grenzen gesetzt:
am Horizont küssen sich Himmel und Wasser
selig ineinander verschmolz
und mein Herz sehnt sich hinaus
über diesen und andere Horizon
hinweg
Denn ich weiß eine Seele Horizonte entfernt
der verbunden ich bin und zugetan
Horizonte entfernt weiß ich einen Schatz
unermeßlich und
edler als Gold und Smaragd
reiner als diese und von stetigem Glanz
Horizonte entfernt weiß ich dich, mein Freund
du, der du nahe mir bist über Welten hinweg
Horizonte entstehen und Horizonte vergehen
enden nie wirklich, täuschen den Blick
sind Fata Morganen, Dämonen, Schamanen
lösen sich auf und
kehren zurück
Horizonte wir sehen und sehen sie nicht
tragen sie in uns doch meist
fehlt uns die Sicht für Dinge
die unseren Horizont übersteigen
weil wir blind und bequem
den eig`nen nicht suchen -
und niemals erreichen
Horizonte – nur ein Gedanke beim Blick
auf das Meer und ein spontanes Gefühl
schlug meinem Herz hinterher
als mein Verstand suchte und schwamm
nach Worten mit denen ich ausdrücken kann
was ich dir wünsche, mein alter Freund
und was ich mit diesem Gedicht gemeint
HEL