LYRIK
H.E. LAUERER
Fremde Gewässer
Fremde Gewässer, unendliche Weiten,
Himmel berührt den Horizont nimmermehr
türmende Wellen, tödliche Winde
peitschen das Wasser, kochen das Meer
Die Sterne verkrochen, die Segel gebrochen
der Kurs verliert sich im Nirgendwo
wir treiben und driften durch Nebel und Nacht
der Tod steht am Ruder und – lacht
Die Angst ist Matrose, die Dummheit die Fracht,
die Crew singt ein zerstrittenes Lied
und die Eitelkeit schlägt ihr den Takt
und das Chaos schließt mit der Ignoranz
einen panisch-teuflischen Pakt
Save our Souls, first Save our Brain
der Notruf versinkt in der Gischt
die Vernunft brüllt gegen Klugscheißer an,
Zwietracht hat die Flagge gehisst
Die Flagge, die längst keiner mehr zeigt
sie markiert das sinkende Schiff
und so laufen wir eitel und siebengescheit
auf ein gewaltiges Riff
HEL
28.04.2020
Aus dem Corona-Zyklus