LYRIK
H.E. LAUERER
Ephesus
Ephesus,
ich stand in deinen Ruinen
Zeichen einstiger Macht
Pracht, die lange verloschen
und ich habe gedacht:
es war seit jeher gewesen
und ist noch heut´ wie es ist
die Triebe menschlichen Wesens
sind Gier nach Gold und Gewalt
und enden in Trauer und Zwist
Ephesus,
ich stand in deinen Ruinen
und zog gefestigt von dann´
der Mensch, dies konnt´ ich erahnen
ist des Menschen Tyrann
so bin ich von dir gegangen
zurück auf dem Weg zu mir
vorbei an den stummen Zeugen
dass der Mensch sein eigener Feind
und hab´ um uns Menschen geweint
Ephesus
vielleicht kehr´ ich einst wieder
und staune und schaud`re erneut
doch dank´ ich dir für die Gedanken
die du mir diktiert hattest heut`:
keines der mächtigsten Reiche
überstand auf Dauer und Zeit
das Raubtier im Herzen der Menschen
vernichtet Tyrann wie Kulturen
verwest, verwaist, ist sich Schicksal
das sich selber ereilt
Ephesus
ich stand in deinen Ruinen
und wäre noch gerne geblieben
um mich im Denken zu üben
was zählt und was wichtig ist
doch die Etesien trieben
mich hinab in den Süden
zu Osmanen und zu den Griechen
zu Moslems, Juden und Christen
und ich träumte , dass alle stets wüssten
wie mächtig die Liebe ist
HEL
November 2001