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Ephesus

 

 

Ephesus,

ich stand in deinen Ruinen

Zeichen einstiger Macht

Pracht, die lange verloschen

und ich habe gedacht:

es war seit jeher gewesen

und ist noch heut´ wie es ist

die Triebe menschlichen Wesens

sind Gier nach Gold und Gewalt

und enden in Trauer und Zwist

 

Ephesus,

ich stand in deinen Ruinen

und zog gefestigt von dann´

der Mensch, dies konnt´ ich erahnen

ist des Menschen Tyrann

so bin ich von dir gegangen

zurück auf dem Weg zu mir

vorbei an den stummen Zeugen

dass der Mensch sein eigener Feind

und hab´ um uns Menschen geweint

 

 

Ephesus

vielleicht kehr´ ich einst wieder

und staune und schaud`re erneut

doch dank´ ich dir für die Gedanken

die du mir diktiert hattest heut`:

keines der mächtigsten Reiche

überstand auf Dauer und Zeit

das Raubtier im Herzen der Menschen

vernichtet Tyrann wie Kulturen

verwest, verwaist, ist sich Schicksal

das sich selber ereilt

 

 

 

Ephesus

ich stand in deinen Ruinen

und wäre noch gerne geblieben

um mich im Denken zu üben

was zählt und was wichtig ist

doch die Etesien trieben

mich hinab in den Süden

zu Osmanen und zu den Griechen

zu Moslems, Juden und Christen

und ich träumte , dass alle stets wüssten

wie mächtig die Liebe ist

 

 

HEL

November 2001

 

 

 

 

 

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