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     1.Mai

                                                         

                                                            eine Persiflage mit Wehmut

    

                               

 

Der erste Mai war vorbei
noch eh ` er begann
die Kirchen verwaist
die Straßen fast leer
und die Gewerkschaften
fanden kaum noch Gehör
Kundgebungen
gab es gar keine mehr
Versammlungsverbot
Kontaktreduzierung
schwelender Unmut
über eine Regierung
die versuchte,
Herr einer Lage zu werden
die neu und so nicht erwartet war -
für die einen eine immense Gefahr
für andere ein Dauer-Freiheitsentzug,
viele waren verwirrt,
manche schissen sich selber klug
und setzten der Krise die Krone auf

So war 2020 der 1. Mai
kaum angefangen, schon wieder vorbei
fast alle Menschen blieben zu Hause
Solidarität in der Erschöpfungs-Pause?
der Feiertag fühlte wie Alltag sich an –
ein Phänomen, das deutlich früher begann -
erst in der Krise wurde das Arbeiterlied
eines, das alle mit einbezieht:
„Brüder zur Sonne, zur Freiheit“
ein Wünschen, ein Sehnen, ein Reiseprogramm
so interpretiert, kommt es derzeit
wohl überall an.


HEL
01.05.2020
Aus dem Corona-Zyklus

 

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